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Geschichtsnähe trifft Moderne

Sieht man Menschen in mittelalterlichen Rüstungen, denken viele sofort an Ritterspiele, Game of Thrones und Hollywood.

Der von uns betriebene Sport hat damit allerdings nichts gemein.

Hinter dem Begriff "Medieval Combat" (zu Deutsch: "gerüsteter Vollkontaktkampf") verbirgt sich ein moderner und ernstzunehmender Kampfsport, der durch seine Geschichtsnähe Menschen in vielen Ländern auf der ganzen Welt in seinen Bann zieht.

Das Besondere daran ist: In Bewerben treten nicht nur einzelne Sportler:innen gegeneinander an, sondern es wird auch in Teams gegeneinander gekämpft.

two people wearing armor and helmets

Im Mittelpunkt steht der Kampf mit Blankwaffen, wie sie im Mittelalter, im Zeitraum vom 11. bis zum 16. Jahrhundert Verwendung gefunden haben.

Diese Blankwaffen müssen eine Schlagkante von mindestens 2mm und eine abgerundete Spitze im Durchmesser einer Euromünze aufweisen.

a person in a garment holding a sword and shield
a man in a garment with a shield and sword

Beobachtet man zum ersten Mal einen Vollkontaktkampf in Rüstung, mag es mitunter scheinen, als würden die Athlet:innen nur wild aufeinander einschlagen. In Wahrheit bedarf es viel Raffinesse, Taktik und Technik sowie einer soliden körperlichen Konstitution, um in einem Wettkampf bestehen zu können.

Stumpfes aufeinander Einprügeln hat noch niemandem einen Turniersieg eingebracht. Auch zu behaupten, Medieval Combat sei eine Form von Bühnendarstellung, ist eine vollkommende Fehleinschätzung. Vollkontaktkämpfer:innen sind Athlet:innen. Leistungsportler:innen. Als solche möchten wir auch wahrgenommen werden.

a group of people in clothing

Die Waffen aus Stahl machen unseren Sport nicht brutaler als andere Sportarten. Mit einer Ausrüstung, die den international vorgegebenen, technischen Standards entspricht und einer guten körperlichen Grundkonstitution passieren deutlich weniger Verletzungen als in anderen Kampfsportdisziplinen.

Wie in jedem Wettkampf- und Leistungssport gilt allerdings: Um erfolgreich zu sein, bedarf es regelmäßiger Trainings und der richtigen mentalen Einstellung.

Wettkampfausrüstung

Bei Turnieren und Wettkämpfen kommt die Wettkampfausrüstung bzw. "historische Ausrüstung" zum Einsatz. Was der Name bereits erahnen lässt: Die verwendeten Rüstungen müssen historisch belegbar sein.

Historische Vorlagen - wie Bilder, Texte und Funde - gibt es viele. Die Wettkampfgarnituren müssen jedoch den internationalen Standards der IMCF entsprechen. Das heißt, nicht jeder historisch nachweisbare Rüstungskomplex kommt auch als Wettkampfausrüstung in Frage.

a group of people in clothing
a group of people in armor

Die Palette an Möglichkeiten ist dennoch breit gefächert. Die Rüstungen jeder Epoche und Region haben Vor- und Nachteile. Es bleibt jeder Sportlerin und jedem Sportler selbst überlassen, in welcher historischen Ausrüstung sie oder er kämpfen möchte.

Während die eine eher zu einer Garnitur aus dem 14. Jahrhundert tendiert, die hohe Flexibiltät und Wendigkeit ermöglicht, entscheidet sich der andere für ein Set aus dem späten 15. Jahrhundert, dessen Schutzwirkung deutlich höher ist.

Wichtig ist, dass die Rüstung von Spezialist:innen angefertigt wird, die Kenntnis über das geltende Regelwerk verfügen. Es gibt weltweit zahlreiche Werkstätten, die sich auf die Herstellung von Rüstungen bzw. Rüstungsteilen spezialisiert haben.

Ausrüstungen selbst anzufertigen ist selbstverständlich auch möglich, wenn auch teuer und zeitintensiv. Nur qualitativ hochwertige Ausrüstungen haben im Wettkampf Existenzberechtigung, da nur diese ihre Träger:innen bei der Ausübung des Sports entsprechend schützen können.

Gerne unterstützt dich der VgVK Wien, um die für dich passende Ausrüstung und den richtigen Hersteller zu finden!

two men in armor with swords

Keine (historische) Rüstung ist perfekt. Darum werden Schwachstellen mit sogenannten "hidden protection" (versteckter Rüstung) - so gut es geht - geschützt.

Diese versteckte Rüstung muss aus historisch rechtfertigbaren Materialen bestehen, also Metall oder Leder. Kein Kunststoff, kein Plastik! Einzig beim Tiefenschutz und Zahnschutz werden Zugeständnisse gemacht.

An dieser Stelle möchten wir Beispiele unterschiedlicher Ausrüstungen vorstellen.